Mittwoch, 10. Mai 2023

Ergebnisse zur besonders erhaltenswerten Bausubstanz

Die Stadt Friedrichshafen hat die Untersuchungsergebnisse zur besonders erhaltenswerten Bausubstanz in Friedrichshafen vorgestellt. Rund 70 Bürgerinnen und Bürger waren im Graf-Zeppelin-Haus vor Ort.
Publikum im Saal mit Rednerin und Leindwandpräsentation

Das baukulturelle Erbe der Stadt ist bedeutend und vielschichtig. Nur ein kleiner Teil davon ist als Baudenkmal geschützt. Umso wichtiger ist es, die vielen prägenden Bauten, die nicht unter Denkmalschutz stehen, zu erfassen, ihre Bedeutung herauszustellen und sie als besonders erhaltenswerte Bausubstanz auszuweisen.

Einbezug der Bürgerschaft

Im Dezember 2022 fand bereits eine Bürgerwerkstatt zur besonders erhaltenswerten Bausubstanz statt. Die Ergebnisse des Workshops flossen in die Beratung und Bewertung durch einen Expertenrat aus Mitgliedern der Verwaltung, des Gestaltungsbeirates, der Fraktionen sowie Ehrenamtlichen und Vertretern des beauftragten Büros Bricks & Beyond ein. Entsprechend des Gemeinderatsbeschlusses zur Erfassung besonders erhaltenswerter Bausubstanz wurde zudem eine beispielhafte Liste mit 30 Objekten und Gebieten erstellt.

Untersuchungsergebnisse in elf Thesen

Die Ergebnisse der Untersuchung wurden nun allen interessierten Bürgerinnen und Bürgern im Graf-Zeppelin-Haus vorgestellt. Zusammengefasst werden können sie mit elf Thesen – mit der ersten These eröffnete Erster Bürgermeister Fabian Müller die Bürgerinformation: „Friedrichshafen ist schön!“ Das Bewusstsein, dass es in Friedrichshafen viele erhaltenswerte Gebäude gibt, wächst seit Jahren auch in breiten Schichten der Bevölkerung. Die weiteren Aspekte zur Auswahl der besonders erhaltenswerten Bausubstanz lauten:

  • Wichtiges Bewertungskriterium neben der Qualität, historischer Einordnung und Typologie ist die Häufigkeit und damit Übertragbarkeit auf andere Gebäude.
  • Rund 500 Objekte aus fünf Zeitschichten und einer Sonderkategorie wurden als besonders erhaltenswerte Bausubstanz ausgewiesen.
  • Räumliche Gebiete stehen für eine in der jeweiligen Zeitschicht typische Siedlungsstruktur mit einer städtebaulichen Qualität, die auch heute noch erfahrbar ist.
  • Sämtliche im Stadtgebiet zahlreich vertretene Bautypen wurden erfasst und bewertet.
  • Besonders viele Wohngebäude wurden als besonders erhaltenswerte Bausubstanz anerkannt, um den Eigentümerinnen und Eigentümern die Möglichkeit zu geben, KfW-Fördermittel zu beantragen.
  • In Friedrichshafen existiert Wohnungs- und Siedlungsbau von überregionaler Bedeutung.
  • Mit vier ausgewiesenen Hotels wird die Hotel- und Gasthoftradition von Friedrichshafen gewürdigt.
  • Die 1950er- und 1960er-Jahre-Bauten dominieren quantitativ und spiegeln damit die Stadtgeschichte wider.
  • Schulen und ein Rathaus sind ebenfalls ausgewählt – öffentliche Gebäude stehen für Bautradition.
  • Die Kulturlandschaft in den ländlichen Bereichen steht für eine eigene Baukultur.

Fördermittel statt Pflichten

Wichtig ist, dass Eigentümerinnen und Eigentümer von Bauten, die als besonders erhaltenswert eingestuft werden, keine Einschränkungen zu befürchten haben. Ganz im Gegenteil: Sie haben sogar die Möglichkeit, für den qualitätsvollen Weiterbau KfW-Fördermittel zu beantragen.

Weitere Informationen zur besonders erhaltenswerten Bausubstanz sind ab Juli online unter: www.friedrichshafen.de/erhaltenswert zu finden.