Mittwoch, 25. Juni 2025

Gäste aus Polozk in Friedrichshafen

Freundeskreis Polozk e. V. feiert 30. Geburtstag
Gäste aus Polozk auf der Treppe im GZH
Gemeinsam feierten die Gäste aus Polozk und Friedrichshafen das 30-jährige Vereinsjubiläum.

Gäste aus der belarussischen Partnerstadt Polozk sind für fünf Tage in Friedrichshafen. Anlass des Besuchs ist das 30-jährige Jubiläum des Freundeskreises Polozk e.V.

Die Gäste aus Polozk, die zu den Feierlichkeiten nach Friedrichshafen gereist sind, gehören zur Polozker Vereinigung „Strumok“, zum Verein „Tschernobyl-Echo“ zur Rollstuhlvereinigung sowie zur belarussischen Frauenunion. Mit einem Festabend wurde das Jubiläum im Graf-Zeppelin-Haus gefeiert. 

„Vor rund 35 Jahren wurde die Städtepartnerschaft zwischen Friedrichshafen und Polozk gegründet. Fünf Jahre später bildete sich der Verein Freundeskreis Polozk e.V. Ziel war und ist es, die Menschen beider Städte zu verbinden und so zur gegenseitigen Verständigung zwischen den Völkern und zur dauerhaften Sicherung des Friedens in Europa einen Beitrag zu leisten“, so Erster Bürgermeister Fabian Müller. 

Freundeskreis Polozk feiert 30. Geburtstag

Seit Beginn der Partnerschaft und der Gründung des Freundeskreises Polozk steht der soziale Zusammenhalt im Mittelpunkt. Aktuell unterstützt der Freundeskreis Polozk e.V. ein Projekt zur Autismus-Diagnostik in Polozk. Im Frühjahr 2023 nahm die Theatergruppe ART bei den Theatertagen der Bodenseeschule teil und begeisterte das Publikum mit einem beeindruckenden Stück. Auch die jährliche Weihnachtsspendenaktion als Hilfe für die Menschen in Polozk ist ein wichtiger Teil der Vereinsarbeit.

Erster Bürgermeister Fabian Müller bedankte sich beim Vorsitzenden Igor Veremyov, dem Vorstand und allen Mitgliedern für das große Engagement über drei Jahrzehnte.

Neben dem Freundeskreis Polozk e. V. engagieren sich auch der Arbeitskreis „Mission Entwicklung Frieden Polozk (MEFP)“ der Katholischen Gesamtkirchengemeinde und der städtische Arbeitskreis Polozk für den Beziehungen zwischen den Menschen beider Städte. 

Elvira Müller ausgezeichnet

Als Dank für Ihr langjähriges ehrenamtliches Engagement im Freundeskreis Polozk e. V.  wurde Elvira Müller mit der Ehrennadel des Landes Baden-Württemberg ausgezeichnet. 

Seit Beginn der Partnerschaft war sie eine wichtige Säule der Beziehungen: als Vorsitzende, Dolmetscherin, Organisatorin, Gastgeberin und Koordinatorin. „Unvergessen ist Ihre Hilfe für die russischsprachigen Angehörigen der Opfer der Flugkatastrophe von Überlingen. Mit viel Fingerspitzengefühl haben Sie gemeinsam mit Ihrem Mann den Angehörigen geholfen. Dafür herzlichen Dank“, so Erster Bürgermeister Fabian Müller.

Zudem betreut Elvira Müller Projekte wie „Einsame Menschen“ und „Winterkleidung für bedürftige Kinder“ in Polozk. Auch ihr Engagement für die Integration der Spätaussiedler in Friedrichshafen wurde mehrfach ausgezeichnet.

Neben dem Engagement im Freundeskreis Polozk e.V. engagierte sich Elvira Müller von 1988 bis 2021 in der Ortsgruppe Friedrichshafen der Landsmannschaft der Deutschen. Darüber hinaus war sie lange Jahre Mitorganisatorin des Festes "Tage der Heimat" und Mitglied im Arbeitskreis "Spätaussiedler" des Bodenseekreises. Für ihre Verdienste wurde Elvira Müller 2011 mit der Goldenen Ehrennadel der Landsmannschaft der Deutschen aus Russland e. V.  und 2007 mit dem Ehrenbrief der Stadt Friedrichshafen gewürdigt.

Vielfältiges Besuchsprogramm

Der Besuch umfasst neben Begegnungen mit den Gastgeberinnen und Gastgebern auch ein vielfältiges Programm: Ein Stadtrundgang durch Friedrichshafen, der Besuch des Wochenmarkts, ein Orgelkonzert in der Kirche St. Nikolaus sowie die Teilnahme am Sommerfest im Haus der Kirchlichen Dienste bieten Einblicke in das Leben vor Ort. Je nach Wunsch stehen zudem Ausflüge nach Meersburg, Lindau oder Überlingen auf dem Plan.

Empfang durch Bürgermeister Hein

Anlässlich des Besuchs wurde die Gruppe von Bürgermeister Andreas Hein im Großen Sitzungssaal des Technischen Rathauses begrüßt. „Die Städtepartnerschaft zwischen Friedrichshafen und Polozk lebt nicht allein auf dem Papier, sondern vor allem durch Menschen, durch persönliche Begegnungen, gegenseitige Besuche, den kulturellen Austausch und gemeinsame Projekte“, so Bürgermeister Andreas Hein. 

Die langjährige Freundschaft ist ein Zeichen dafür, dass Verbindungen auch dann Bestand haben können, wenn äußere Umstände herausfordernd sind. Die Städtepartnerschaft lebt durch den kontinuierlichen Austausch und das gemeinsame Engagement vieler Menschen auf beiden Seiten. Lehrerinnen und Lehrer, Jugendliche, Kunstschaffende, Ehrenamtliche und Pflegekräfte gestalten diese Beziehung aktiv mit.